Back to the roots: Ausgerechnet zum ersten richtig großen Spiel, der zweiten Finalbegegnung gegen Meister Bamberg, müssen die Baskets die funkelnagelneue Arena räumen und in die kleine umziehen. Nun ja, dafür mussten sie sich auch nicht so lange mit dem Ticketverkauf herumschlagen.
[Schlusswort] Am Sonntag stehen die Baskets auswärts mit dem Rücken zur Wand, die Bamberger können angesichts dreier Matchbälle relativ gelassen in die dritte Finalpartie gehen. Auch wenn Oldenburg im ersten Spiel keineswegs unterlegen war und die knappe Niederlage etwas unglücklich – der Bamberer Sieg allerdings auch nicht unverdient – war, wird das eine harte Nummer. Verabschieden wir uns also aus der kleinen EWE-Arena und malen uns auf dem Heimweg das abschließende Gespräch zwischen den Sport1-Kommentatoren aus. Gut’s Nächtle!
[Pressekonferenz] Man weiß nicht so recht, ob Trainer Sebastian Machowski auf einem Kaugummi oder doch eher auf der Trense kaut. Er mag nicht von einem “Geschenk”, aber immerhin von einer “verkehrten Welt” sprechen. Für das, was im dritten Viertel passiert ist, hat er auch keine Erklärung.
[Später] Tja, was soll man nun noch abschließend zu diesem Spiel sagen? Eine geradezu unerklärliche Wurfschwäche, gepaart mit einer inflationsartigen Anzahl ebenso unerklärlicher Ballverluste kostete die Oldenburger letztlich den Sieg, der lange nicht nur im Bereich des Möglichen lag, sondern über weite Strecken sogar ziemlich wahrscheinlich war. Natürlich können die EWE Baskets nicht dauerhaft ein solches Tempo vorlegen wie im zweiten Viertel, als sie ihren 19-Punkte-Vorsprung erspielten – aber es hätte ja gereicht, nur ab und zu einmal zu treffen, um über die Runden zu kommen. Es wirkte, als hätte eine böse Fee in der Halbzeitpause ihren Zauberstaub über das Oldenburger Team ausgeteilt, der vielleicht dazu führte, dass sich der Ball wie ein glühendes Stück Kohle anfühlte. Oder so.
[40:00] Tun sie aber nicht. Oldenburg verliert das zweite Finalspiel mit 61:63 – und hat ab sofort nur noch Endspiele.
[39:58] Joyce spurtet zum Bamberger Korb, Ford schlägt den Ball aus der Bahn. 1,6 Sekunden vor dem Ende noch einmal ein Timeout … jetzt müssen die Gastgebertreffen, egal wie.
[39:29] Die Bamberger nutzen ihre Angriffszeit weidlich aus – wer will es ihnen verdenken. Chubb holt sich einen Rebound zum 61:63.
[38:59] Joyce trifft im dritten Versuch, Timeout beim Stand von 59:63 und noch einer Minute Spielzeit. Das wird eng.
[38:31] Eineinhalb Minuten noch zu spielen – und der Rückstand beträgt jetzt sechs Punkte.
[37:50] Joyce für Paulding im Spiel. Die Oldenburger laufen dauerhaft einem Rückstand hinterher, der jetzt fünf Punkte beträgt. Jenkins vergibt zwei Freiwürfe.
[37:06] Timeout Oldenburg beim Stand von 57:59. Die zwischenzeitlich erzielte Führung durch Kramer hielt gefühlt vier Sekunden lang.
[36:10] In 16 Minuten zwölf Punkte – das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Burrell gelingt ein Dreier. Jetzt vielleicht … ach was, das greift sich langsam auch ab.
[35:33] Nein. Und jetzt entwickelt auch das Wlan-Netz eine gewisse Mir-doch-egal-Stimmung.
[34:28] Kramer kommt für Joyce – und trifft zum 52:50. Jetzt vielleicht die Wende?
[34:05] Auf dem Feld jetzt Paulding, Jenkins, Burrell, Chubb und Joyce. Weiterhin eine miserable Trefferquote.
[32:44] Joyce mit einem völlig vermurksten Dreier-Versuch. Den üblichen Scheißegalwurf nach dem Pfiff des Schiedsrichters trifft er problemlos, und zwar aus größerer Entfernung.
[32:24] Was vor gar nicht langer Zeit noch für die Gäste galt, trifft nun auf die Oldenburger zu: Ohne Freiwürfe liefe gar nichts. Die Abschlussschwäche ist eklatant. Smeulders zur Abwechslung doch mal wieder mit einem gelungenen Korbleger, der frenetisch bejubelt wird. Wie gesagt: Man freut sich über Kleinigkeiten. 49:49
[31:18] Bostjan Nachbar mit zwei Freiwürfen, und da ist es passiert: Die Bamberger gehen erstmals seit dem frühen ersten Viertel wieder in Führung. 46:47.
[30:30] Neumann holt Wysocki von den Beinen, der beide Freiwürfe verwandelt. Vielleicht gibt das ein bisschen Auftrieb?
[30:00] Mit nur noch einem Minivorsprung von 44:42 geht es in die Pause, und wenn dem gelben Team nicht bald etwas einfällt, besteht eine nicht geringe Wahrscheinlichkeit, dass das heutige Finalserien-Heimspiel auch zugleich das einzige bleiben könnte – aber wir wollen ja nichts beschreien.
[29:49] Jacobsen mit zwei Freiwurfpunkten. Die Oldenburger versuchen es mit der Brechstange, aber das ist alles fruchtlos.
[27:32] Die EWE Baskets sind offen am Schwimmen und retten sich in eine Auszeit. Das dritte Viertel gehört klar den Gästen.
[26:27] Trotz ihrer Ungenauigkeit beim Korbwurf wirken die Bamberger jetzt abgeklärter – immerhin kommen sie zwischendurch mal zu Würfen. Jetzt ein Dreier von Tadda. Nur noch sechs Punkte Vorsprung.
[25:00] Es ist wie ein Fluch: Joyce vergibt zwei Freiwürfe. Nur aufgrund der Tatsache, dass die Bamberger lediglich etwas weniger wurfschwach sind, bleibt die Führung bestehen, schmilzt aber langsam dahin. Seine nächsten Freiwürfe trifft Joyce sicher – 44:35.
[24:45] Oldenburg weiterhin mit Ballverlusten, Schwächen im Abschluss und jetzt auch bei den Rebounds. Adam Chubb trifft mal wieder aus dem Spiel heraus, es steht 42:35. Langsam dürften die Gastgeber so richtig froh sein über das Polster, das sie sich in Durchgang eins erarbeitet haben.
[22:41] Die Bamberger arbeiten sich heran: Ein Zweier hier, ein paar Freiwürfe dort, und es steht nur noch 40:30.
[21:16] Das Spiel geht weiter. Das muntere Fliegenfangen auf beiden Seiten ebenfalls.
[Pause] Natürlich könnte man die Zeit auch nutzen, um sich die Halbzeitgespräche der Sport1-Kommentatoren auszumalen. Wir stellen uns das so vor: “Kannst du glauben, was wir da gesehen haben?” — “Nein! Es ist unfassbar, aber die Oldenburger weigern sich einfach, unterzugehen!” — “Wirklich unglaublich. Sie schaffen es immer wieder, den Zauberern aus Bamberg im richtigen Moment im Weg zu stehen … wie machen die das nur, die Nordlichter? Die können doch eigentlich nix!” — “Das ist wirklich ein Rätsel …” Naja, und so weiter.
[Pause] Nutzen wir die Breakdance-Show in der Halbzeit für ein kurzes Resümee (auch so ein Sportreporterspruch). Oldenburg defensiv enorm stark, offensiv reichten knappe fünf Minuten, um die Gäste abzuhängen. Die wirken zahn- und zunehmend auch ratlos. Beste Werfer bei den Gelben: Burrell mit 10 und Jenkins mit 9 Punkten.
[+++ Pause +++]
[20:00] Jawoll. Mit 40:26 geht es in die Pause – ob der Knoten jetzt geplatzt ist, wird sich zeigen. Dass der übliche Nur-noch-eine-halbe-Sekunde-zu-spielen-Verzweiflungswurf der EWE Baskets nicht mehr gewertet wurde, weil er offenbar doch erst eine halbe Sekunde nach Ablauf der Zeit abgeworfen wurde, gefällt den Leuten nicht. Hilft aber nichts, bleibt dabei.
[19:49] Der Ball will einfach nicht rein. Es wirkt schon geradezu grotesk, wie wenig Punkte zurzeit erzielt werden. Elf Sekunden vor der Halbzeit bekommt Kramer zwei Freiwürfe – vielleicht klappt es ja jetzt.
[18:31] Viele kleinere Fehler bei den Oldenburgern, die Treffsicherheit lässt auch nach. Da die Defense aber steht, hat das bislang keine allzu schweren Auswirkungen. Lange können sich die Gastgeber das aber wohl nicht leisten.
[15:54] Schon wieder Ballverlust, diesmal Kramer, schon wieder Foul, schon wieder Freiwürfe für Bamberg. Ohne die würden die Gäste ziemlich schlecht dastehen. Und wenn sie sie sicherer verwandeln würden, besser.
[15:40] Mittlerweile läuft aber auch bei Oldenburg nicht mehr so furchtbar viel zusammen. Unnötiger Ballverlust von Jenkins, Trainer Machowski nimmt eine Auszeit.
[14:46] Jenkins stoppt Tadda fair auf dem Weg zum Korb, der Schiedsrichter pfeift Foul. Als ein paar Wurfmesser in seine Richtung fliegen und er das Geräusch seines explodierenden Autos hört, überlegt er es sich allerdings anders.
[14:17] Wysocki zeigt eine starke Lestung in der Defensive, den Bambergern gelingt wenig bis gar nichts. Unterdessen trifft Jenkins zum 38:19, Oldenburg hat doppelt soviele Punkte wie die Gäste – ist das das Basketball-Äquivalent zu einer Überrundung beim Rennen?
[12:37] Fünf Sekunden Dubstep aus den Lautsprechern. Ob die Stücke eigentlich per Zufallsgenerator ausgewählt werden?
[12:07] Schon wieder ein Ballverlust auf Seiten Bambergs, den Kramer und Smeulders sogleich in einer Koproduktion ausnutzen.
[11:48] Jenkins zum 31:18, Bamberg nimmt sich eine Auszeit. Es läuft alles andere als gut für den Meister.
[10:55] Und es geht gleich munter weiter: Smeulders zum 26:16. Aber Bamberg darf auch mal wieder.
[10:00] Mit 24:16 endet das erste Viertel, das vor allem in der zweiten Hälfte klar den Baskets gehörte. Also den gelben.
[9:30] Jenkins mit einem bilderbuchmäßigen Dreier. Leider erst nach dem Abpfiff geworfen. Der anschließende Freiwurf will ihm nicht glücken. Aber der zweite, und nach einem Ballverlust der Bamberger dunkt er den Ball gleich nochmal ein. Es geht jetzt Schlag auf Schlag: Paulding mit einem Dreier, Kramer mit einem normalen Treffer, und es steht 24:15.
[7:20] Luftbillard am Bamberger Korb: Konrad Wysocki, Jenkins und wieder Wysocki will es einfach nicht gelingen, den Ball zu versenken. Die anschließenden Freiwürfe helfen allerdings. 16:12.
[6:21] Anton Gavel begeht ein Offensivfoul, das aber Joyce zugeschrieben wird. Stößt nicht unbedingt auf Beifall, die Entscheidung.
[5:37] Die Bamberger sind stark gestartet, haben nun aber vermehrt Probleme unterm Oldenburger Korb – die Hausherren haben ihre anfangs wackelnde Defensive erfolgreich sortiert.
[4:51] Joyce und Burrell treffen kurz nacheinander und bringen Oldenburg erstmals in Führung – 13:10. Die Halle tobt, und auch aus der großen Arena nebenan ist begeistertes Muhen zu hören.
[3:43] Ein Dreier von Joyce, ein Zweier von Chubb – Oldenburg verkürzt auf 7:8. Jenkins schwebt für Paulding aufs Feld. Es glaubt doch niemand ernshaft, dass Jenkins noch den Boden berührt wie ein normaler Sterblicher, oder?
[1:36] Nach einem erfolgreichen Rebound von Chubb erzielt Burrell den ersten Korb für die Gastgeber – 2:5. Nein, stopp: 2:7.
[0:26] Die ersten Punkte gehören Bamberg: John Goldsberry zum 2:0. Mittlerweile haben wir ein paar rote Tupfer im Oval der Halle entdecken können: Die Bamberger Spieler.
[0:00] Los geht’s! Starting Five auf Oldenburger Seite: Chris Kramer, Dru Joyce, Adam Chubb, Ronnie Burrell und – natürlich – Paulding.
[Kurz vor knapp] Kurzer Check, ob die Leute direkt hinter mir mitlesen, was ich hier so schreibe …
… scheint nicht so. Jedenfalls ist keine Reaktion zu hören. Mag auch daran liegen, dass soeben der wieder genesene Paulding aufläuft, danach hört man bekanntlich ein paar Minuten lang gar nichts mehr. Das erspart uns beinahe die Nationalhymne. Aber auch nur beinahe.
[Noch zwei Minuten]: Und auch auf der Ligaseite trauen sie Oldenburg nicht so wirklich viel zu: Im Eintrag für das dritte Spiel am Sonntag war da doch tatsächlich Bamberg gegen Bayern München eingetragen. Naja, es sei dem Webmaster verziehen. Vielleicht dachte er, die Oldenburger müssten sonntagnachmittags ihre Holsteiner melken.
[Noch 5 Minuten] Aber als Oldenburger freut man sich ja auch schon über Kleinigkeiten. Zum Beispiel über die enorm gönnerhafte Art der Sport1-Kommentatoren während der ersten Begegnung, in der sie – da sie so etwas offensichtlich nicht für möglich gehalten hätten – immer wieder im Tonfall offener Verwunderung betonen zu müssen meinten, dass die Baskets sich tatsächlich als doch kein ganz so leichter Gegner präsentierten. Lesen Sie diesen allzu verschachtelten Satz bei Bedarf ruhig noch mal, ist ja noch ein bisschen Zeit. (Und der Tickerer hat keine Lust, ihn umzuschreiben.)
[Noch 8 Minuten] Ringsum nur Gelb. Die Baskets haben nochmal ein paar tausend Fanshirts unters Volk geworfen. Die Bamberger haben es nicht mit einer, sondern gleich vier gelben Wänden zu tun. Nach den eigentlich irgendwo vorhanden sein müssenden roten Fleck auf den Tribünen suchen wir bislang vergeblich.
[Noch 10 Minuten] Rufen wir uns den Stand der Best-of-Five-Serie in Erinnerung: Bamberg 1, Oldenburg 0. 65:63 hatten die Franken am Sonntag in eigener Halle gewonnen. Das denkbar knappe Ergebnis spiegelt auch den Spielverlauf wider – ausgeglichen und nicht gerade ein Korbfeuerwerk. Die ohne Kapitän Rickey Paulding angetretenen Baskets hatten lange in Führung gelegen; am Ende hätte Adam Chubb beinahe mit der Schlusssirene den Ausgleich erzielt und eine Verlängerung erzwungen, aber sein Wurf ging nicht rein. Bester Oldenburger in dieser hart umkämpften Partie war erneut Julius Jenkins, dem seine Ex-Mannschaftskameraden das Leben allerdings gehörig schwer machten.
[Noch 12 Minuten] 3000 Fans in der Halle, mindestens nochmal soviele draußen. Ein Mensch, der offensichtlich zu den Beschickern der Holstein-Schau zählt, wittert das große Geschäft und öffnet seinen Verkaufswagen. “Tierzuchtgeräte”. Hm.
[Noch 15 Minuten] Riesenauflauf vor der Halle, wo eine Leinwand aufgestellt wurde. Grund für den Umzug ist, dass die große EWE-Arena, wie die kleine Teil des Weser-Ems-Hallen-Komplexes, an diesem Abend ganz den Kühen gehört – zurzeit findet dort die Deutsche Holstein Schau statt. Es wäre lustig gewesen, hätten die Baskets-Verantwortlichen ausnahmsweise statt Klatschpappen Kuhglocken ans Publikum verteilt, aber man kann ja nicht alles haben.
23:25
Habt Ihr den Wagen mit der Aufschrift ” Alles für die mobile Besamung” übersehen??
Sehr köstlich was da so vor der neuen Halle stand:-))
02:00
Der ist mir tatsächlich entgangen. Ich bin geneigt zu sagen: Glücklicherweise. ;-) Gruß
22:43
Meine Güte, es ist doch nur ein Spiel! Und die anderen wollen auch mal gewinnen.
22:24
DANKE !